COVID-19 hat die Rahmenbedingungen für reguläre Arbeitsabläufe neu gesetzt. Weltweit stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Sicherheits-Protokolle umfangreich anzupassen, um ihre Geschäftstätigkeit wieder voll aufzunehmen. Nach einer Untersuchung in 13 Ländern und 5 verschiedenen Sparten konnten vier Aktionsfelder und zahlreiche Handlungsempfehlungen definiert werden. Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Punkten mit einer Checklist zum Abhaken nach jedem der vier Handlungsbereiche.

Leit-Kommunikation: Mit klaren Ansagen sicher an die Arbeit

Der beste Wegbereiter für eine sicher gestaltete Wiederaufnahme eines annähernd normalen Betriebes gründet in einer strategisch aufgestellten Informations-Phalanx. Denn eine kritische Variable in jedem Sicherheitskonzept ist der Mensch. Unüberlegte Verhaltensweisen können durch umfassende Aufklärung, klare Strukturen und eindeutige Regulierungen erheblich reduziert werden.

Der geeignete Zeitpunkt: so früh wie möglich. Vorauseilende Kommunikation sorgt für Handlungssicherheit und reibungsfreien Betrieb von Anfang an. Am besten erreichen Sie Ihre Mitarbeiter noch bevor die Türen für den Normalbetrieb öffnen. Geeignete Kommunikationskanäle, sicherheitskritische Schlüsselthemen und möglichst konkrete Erwartungen an das Verhalten der Mitarbeiter sollten in einen gründlich aufgesetzten Kommunikationsplan einfließen.

Ein solcher richtet sich nicht nur an die Mitarbeiter. Auch Besucher des Unternehmens-Geländes gilt es zu adressieren. Schließen Sie auch die Logistik-Partner in Ihre Kommunikation mit ein. Reichen Sie Ihre eigenen Protokolle weiter und informieren Sie sich über jene Ihrer Partner – für gegenseitige Unterstützung und einen reibungslosen Ablauf.

  • Kommunikationsplan aufsetzen
  • frühe Aufklärung der Belegschaft über neue Sicherheits-Protokolle
  • Rückversicherung des Verständnis-Erfolgs
  • Logistikpartner einbinden

Exekutiv-Instanzen: Achtsamkeit fördert sicheres Arbeiten

Das Entwerfen geeigneter Sicherheits-Protokolle und deren klare Kommunikation an alle betroffenen Player bilden eine notwendige Voraussetzung. Um die tatsächliche Anwendung der neuen Regulierungen umzusetzen, bedarf es eines Organs, das hinsieht und reagiert.

Ernennen Sie ein COVID-19-Team, das den Hygiene-Status im Auge behält, die Ausführung der Sicherheits-Regeln beobachtet und kritische Entwicklungen früh erkennt. Das Identifizieren sich entwickelnder Gefahrenzonen kann weitreichende gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen unterbinden. Ein Team aufmerksamer Beobachter, das darauf vorbereitet ist, angemessen einzuschreiten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, erhöht den Schutzfaktor um ein Vielfaches. Das Arbeiten wird sicherer, aber auch das gefühlte Sicherheitsempfinden steigt. Denn dieser Schritt zeigt der Belegschaft, dass das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz vom Unternehmen sehr ernst genommen wird.

Die mit der Verantwortung Betrauten benötigen Sicherheits-Ausstattung, Verhaltens-Training und den unbedingten Rückhalt der Geschäftsführung. Ein Team-Kapitän dient als Sprachrohr und trägt Anliegen von Mitarbeitern und Besuchern sowie identifizierte Gefahrenpotenziale zur regulierenden Instanz nach oben weiter.

  • Wachsames Auge für die Ausführung von Sicherheits-Protokollen und potenzielle Sicherheits-Lücken
  • Ernennung eines COVID-19-Teams
  • Bestimmung eines Team-Kapitäns
  • Training, Ausstattung und Rückhalt für die neue Exekutiv-Instanz

Arbeitsplatz-Anpassungen: Intuitive Gedächtnishilfen für mehr Sicherheit

Die Sicherheits-Protokolle, die das COVID-19-Team im Auge behalten wird, dienen dazu, Ansammlungen zu vermeiden und unterstützen Angestellte wie Besucher dabei, sichere Distanz zu wahren. Hinweis-Schilder und Aushänge, Bodenmarkierungen und Info-Screens sind probate Gedächtnishilfen direkt an Ort und Stelle, um dieses Ziel zu fördern. Gerade an hoch frequentierten Orten wie dem Liftbereich oder dem Stiegenaufgang, schmalen Passagen oder dem Zugang zur Kantine leisten visuelle Hilfsmittel wertvolle Dienste und bestätigen die Menschen in ihrem richtigen Verhalten.

Achten Sie auf jede Person, die das Gebäude betritt. Es empfiehlt sich, alle Zugänge zum Firmengelände mit einer Gesundheits-Station auszustatten, an der Mitarbeiter und Besucher auf Fieber und andere Symptome hin untersucht werden. Lassen Sie sich beim Entwickeln eines geeigneten Test-Protokolls von ausgebildetem Gesundheitspersonal beraten.

Eventuell benötigte Utensilien wie Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Mund-Nasenschutz sollten in ausreichender Form bereitstehen. Eine weitere Ressource für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz ist Zeit – für vermehrtes Händewaschen, Reinigen von Instrumenten und ausgedehntere Kantinenzeiten mit genügend Abstand zur nächsten Person.

  • Visuelle Reminder wie Hinweis-Schilder und Bodenmarkierungen anbringen
  • Gesundheitsstationen an jedem Eingang
  • Personenzahl in Kantine und Meetingräumen geringhalten
  • Zeit und andere Ressourcen bereitstellen oder anpassen

Reinigungs-Standards: Sicher arbeiten in einem sauberen Umfeld

Ein sauberer Arbeitsplatz legte schon vor COVID-19 die Basis für einen gesunden und effektiven Handlungsraum. Seit das Corona-Virus die Vitalität von Mensch und Unternehmen bedroht, hat Hygiene eine neue Bedeutung erlangt. Die Standards des Reinigungs-Auftrags wurden deutlich nach oben verschoben. Sauberkeit ist vom „Nice to have“ zu einem sicherheitskritischen Faktor aufgestiegen.

Regelmäßig, gründlich und systematisch gilt es alle Oberflächen sauber und annähernd keimfrei zu halten. Häufig benutzte Griffpunkte wie Türklinken, Druckknöpfe an Geräten und Liftanlagen, Tastaturen und Touchscreen bedürfen einer erhöhten Reinigungsfrequenz. Mehrmals am Tag müssen solche Hot-Spots von Viren und Bakterien befreit werden, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu erzielen. Sauberkeit im gesamten Sichtfeld von Mitarbeitern und Besuchern am Firmengelände bestärkt das Gefühl von Sicherheit und unterstreicht den ernsthaften Umgang des Unternehmens mit Gesundheitsrisiken.

Das Teilen alltäglicher Arbeits-Utensilien wie Stifte, Telefone oder Laptops sollte nach Möglichkeit komplett vermieden werden. Falls dies an speziellen Gerätschaften wie Prüfständen oder Werkplätzen nicht zur Option steht, bieten sich Handschuhe als verpflichtende Maßnahme an. Ein probates Mittel, um saubere Arbeitsinstrumente und eine hygienische Werkumgebung aufrecht zu erhalten, besteht in der simplen Bereitstellung von Reinigungsausrüstung für alle Mitarbeiter und Besucher.

  • regelmäßig, gründlich und systematisch reinigen
  • hoch frequentierte Griffpunkte mehrmals am Tag säubern und desinfizieren
  • Teilen von Arbeits-Utensilien vermeiden oder Handschuh-Einsatz
  • Zugang zu Reinigungsausrüstung für alle Mitarbeiter und Besucher

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