Was ist ein Industriekaufmann?

Ein Industriekaufmann ist für die Steuerung betriebswirtschaftlicher Abläufe im Unternehmen zuständig. Die Ausbildung erfolgt als Monoberuf, das heißt, es erfolgt keine Spezialisierung während der Ausbildung. So können Industriekaufmänner zunächst vielfältig eingesetzt werden und sich später durch Zusatzqualifikationen und Berufserfahrung weitere Kompetenzen aneignen. Gerade in kleinen Unternehmen ist es notwendig, dass sie sich als Allrounder mit Fragen der Planung, Beschaffung, Kontrolle, aber auch der Personalwirtschaft auskennen und vielfältige Funktionen übernehmen können. In größeren Unternehmen hingegen spezialisieren sie sich häufig auf einen bestimmten Arbeitsbereich wie Materialwirtschaft, Produktion, Marketing, Vertrieb, Personal- oder Finanzwesen.

Der abwechslungsreiche Beruf des Industriekaufmanns gehört in Deutschland zu den beliebtesten Ausbildungsberufen. Und auch die Aufstiegschancen in diesem Beruf können sich sehen lassen. Mit einer Prüfung zum Industriefachwirt oder einer Weiterbildung zum Betriebswirt für allgemeine Betriebswirtschaft stehen Industriekaufmännern vielfältige Karrierechancen offen. Ebenso ist ein Studium der Industriebetriebswirtschaft, Betriebswirtschaftslehre oder im Bereich der Business Administration möglich und eröffnet attraktive Entwicklungsperspektiven.

Industriekaufmann Jobs
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Arbeiten als Industriekaufmann

Aufgaben und Tätigkeiten von Industriekaufmännern

Industriekaufmänner befassen sich in Unternehmen mit kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Prozessen und kümmern sich dabei um die Materialwirtschaft, den Vertrieb und das Marketing, personalwirtschaftliche Maßnahmen sowie das Finanz- und Rechnungswesen. Während sie in kleinen Betrieben oft all diese Tätigkeitsfelder allein bewältigen, ist eine Spezialisierung auf eines der genannten Felder bei größeren Unternehmen der Regelfall. 

In der Materialwirtschaft sorgen Industriekaufmänner für reibungslose Produktions- und Betriebsabläufe, pflegen den Kontakt zu Lieferanten und holen Angebote für den Einkauf ein. Sie prüfen Waren hinsichtlich ihrer Qualität und kümmern sich um die fachgerechte Lagerung sowie ausreichende Verfügbarkeit, sodass die Produktion niemals stillsteht. 

Wer im Personalbereich tätig wird, kennt sich nicht nur mit den gesetzlichen Bestimmungen, sondern auch mit den tarifrechtlichen Vereinbarungen aus. Ein Industriekaufmann mit einem Fokus im Personalwesen pflegt den Kontakt zur Belegschaft und informiert sie über Veränderungen zu Lohnzahlungen oder über neue Urlaubsbestimmungen. Ein Industriekaufmann führt darüber hinaus die Personalbedarfsplanung durch und sorgt somit dafür, dass das Unternehmen durch rechtzeitige Stellenausschreibungen und -neubesetzungen arbeitsfähig bleibt. 

In der Produktion kümmern sich Industriekaufleute um Kapazitätsabgleiche und stellen sicher, dass Arbeitsprozesse und Produktionsabläufe perfekt aufeinander abgestimmt sind und somit möglichst effizient bewältigt werden können. 

Im Kundenkontakt stellen Industriekaufmänner ihre Kommunikationsfähigkeiten und ihr Verhandlungsgeschick unter Beweis. Für Preiskalkulationen und Werbemaßnahmen sind sie genauso zuständig wie für die termingerechte Auftragsabwicklung und Kundenbetreuung. 

Letztlich sind Industriekaufleute Experten im Rechnungswesen und in der Finanzwirtschaft. Sie halten sich nicht nur über aktuelle Marktentwicklungen auf dem Laufenden, sondern führen Buchungsprozesse sowie Kosten- und Leistungsrechnungen durch. Durch ihre Berechnungen kann das Unternehmen seinen Umsatz sowie erwirtschaftete Gewinne ermitteln.

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Arten von Industriekaufleuten

Die Ausbildung zum Industriekaufmann oder zur Industriekauffrau kann in Österreich in unterschiedlichen Branchen und Bereichen absolviert werden. Eine Schwerpunktsetzung ist während der Lehre allerdings noch nicht vorgesehen. Später werden „on the job“ sowie durch Fortbildungen spezielle Kompetenzen vermittelt, die eine Spezialisierung ermöglichen. So gibt es Industriekaufleute für die folgenden Einsatzgebiete: 

  • Industriekaufmann in der Materialwirtschaft 
  • Industriekaufmann in der Produktionswirtschaft
  • Industriekaufmann im Personalwesen 
  • Industriekaufmann im Marketing und Vertrieb
  • Industriekaufmann im Finanz- und Rechnungswesen

Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eines Industriekaufmanns kann dieser sich abhängig von den Einsatzgebieten im Unternehmen weiterentwickeln und spezielle Fachkenntnisse über den Wirtschaftsbereich sammeln, in welchem er tätig ist. Hierbei kann er sich von eigenen Interessen leiten lassen, denn Industriekaufleute werden in zahlreichen Branchen benötigt, wie beispielsweise: 

  • Architektur- und Bauwesen 
  • Chemie-, Pharmazie- und Kunststoffbranche
  • Elektroindustrie 
  • Fahrzeugbau und -instandhaltung
  • Glas-, Keramik- und Rohstoffverarbeitung
  • Holz- und Möbelindustrie 
  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik und Optik
  • Nahrungs- und Genussmittelherstellung 
  • Papier- und Druckindustrie 
  • Rohstoffgewinnung und -aufbereitung
  • Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 
  • Transport- und Verkehrswesen
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Gehalt eines Industriekaufmanns

Während der dreijährigen Lehre erhalten angehende Industriekaufleute ein Lehrlingseinkommen. Wie hoch dieses ausfällt, hängt von der jeweiligen Branche sowie der Art des Lehrvertrags ab. Eine Sonderregelung gibt es außerdem für Lehrlinge, die bereits das 18. Lebensjahr vollendet oder die Reifeprüfung absolviert haben. Sie steigen mit einem deutlich höheren Gehalt in die Lehre ein. Laut Kollektivvertrag können angehende Industriekaufleute je nach Einsatzbereich mindestens mit einem monatlichen Lehrlingseinkommen in folgender Höhe rechnen:

  1. Lehrjahr: zwischen 599 € und 1.250 € brutto
  2. Lehrjahr: zwischen 777 € und 1.441 € brutto
  3. Lehrjahr: zwischen 1.040 € und 1.597 € brutto

(Quelle: berufslexikon.at, wko.at, Stand: Oktober 2022)

Dabei lassen sich starke Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Branchen beobachten. Besonders günstige Verdienstmöglichkeiten haben angehende Industriekaufleute in der Elektro- und Elektronikindustrie, der Metallindustrie und der Papierindustrie. Am niedrigsten ist der kollektivvertraglich vereinbarte monatliche Mindestlohn für Lehrlinge in der Bekleidungsindustrie sowie in der Leder erzeugenden Industrie.

Nach Abschluss der Ausbildung lag das Einstiegsgehalt eines Industriekaufmannes in den vergangenen Jahren durchschnittlich zwischen 1.361 € und 2.072 € brutto pro Monat (Quelle: berufslexikon.at, Stand: Oktober 2022). Die große Spanne erklärt sich durch verschiedene Faktoren, die das Gehalt beeinflussen können. Hierzu zählen: 

  • Größe des Unternehmens 
  • Standort des Unternehmens 
  • Branche und Wirtschaftszweig 
  • Bindung an Kollektivverträge
  • Berufserfahrung des Industriekaufmanns
  • Besondere Kenntnisse (zum Beispiel Business Englisch)
  • Personalverantwortung

Abhängig von der Branche gelten für Industriekaufleute unterschiedliche kollektivvertragliche Vereinbarungen. Das durchschnittliche Bruttogehalt eines Industriekaufmannes in Österreich liegt bei 1.900 € brutto, wenn man von einer Vollzeitbeschäftigung und 14 Monatsgehältern ausgeht (Quelle: bruttogehalt.at, Stand: Oktober 2022). Berufserfahrung macht sich für Industriekaufleute auf jeden Fall bezahlt. Am Ende ihrer Karriere erwartet sie ein durchschnittliches Monatsgehalt von 3.100 € brutto (Quelle: jobted.at).

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Qualifikationen und Fähigkeiten

Diese Ausbildung benötigen Industriekaufmänner

Um als Industriekaufmann oder Industriekauffrau arbeiten zu können, muss man in Österreich eine dreijährige Lehre absolvieren. Bis ins Jahr 2026 ist der Einstieg in diesen Lehrberuf im Rahmen eines neuen befristeten Ausbildungsversuchs möglich. Ein besonderer Schulabschluss ist hierfür nicht erforderlich. Wer zu Beginn der Lehre bereits volljährig ist oder die Reifeprüfung abgelegt hat, erspart sich in den meisten Fällen einige Ausbildungsteile und darf sich über ein höheres Lehrlingseinkommen freuen.

Die Ausbildung zum Industriekaufmann kann außerdem im Rahmen einer außerordentlichen Lehrabschlussprüfung absolviert werden. Hierfür sind in der Regel eine langjährige Berufspraxis sowie eine umfassende Weiterbildung erforderlich. Berufsbegleitende Kurse zur Vorbereitung auf die LAP werden in den meisten österreichischen Bundesländern regelmäßig von den führenden Weiterbildungsinstituten angeboten (Quelle: berufslexikon.at).

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Vorteile für Industriekaufmänner bei Randstad

Randstad liegt viel daran, dass du deinen Traumjob als Industriekaufmann findest. Mit unseren zahlreichen Stellenangeboten, Perspektiven in der Berufswahl sowie Weiterbildungsmöglichkeiten bieten wir dir ein attraktives Umfeld, in welchem du dein Potenzial voll ausschöpfen kannst. Das ist jedoch nur mit perfekten Arbeitsbedingungen möglich, bei welchen du dich voll und ganz auf deine Tätigkeit konzentrieren kannst.

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Fragen und Antworten

Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Industriekaufmanns.

 

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