Was ist ein Kreditorenbuchhalter?
Beim Kreditorenbuchhalter handelt es sich um eine Spezialisierung des Berufs des Buchhalters. Wer sich in diesen Bereich einarbeitet, kümmert sich im Rechnungswesen um die Zahlungsverpflichtungen der Firma. Im Gegensatz zum Debitorenbuchhalter, der die Zahlungsverpflichtungen von Kunden gegenüber dem eigenen Unternehmen abwickelt, muss der Kreditorenbuchhalter also den Geldausgang kontrollieren und sicherstellen, dass das Unternehmen Rechnungen pünktlich und korrekt bezahlt. Hierzu prüft er Eingangsrechnungen, bucht diese, pflegt Konten und erstellt Saldenbestätigungen für Geschäftskunden. Auch die Kreditkartenabrechnung und Abrechnung von Bürokassen kann zu den Aufgaben des Kreditorenbuchhalters zählen.
Wer in einem großen Unternehmen tätig wird, setzt sich darüber hinaus mit internationalen Währungen sowie dem jeweils Anwendung findenden Steuerrecht auseinander. Gute Englischkenntnisse sind hier neben den finanzrechtlichen Fachkenntnissen zwingend erforderlich, um erfolgreich als Kreditorenbuchhalter arbeiten zu können. Das Berufsbild wird darüber hinaus von der Art und Größe der Firma geprägt sowie den Waren und Dienstleistungen, mit welchen gehandelt wird. Ist die Firma sehr groß, werden typischerweise in der Finanzabteilung Unterabteilungen gebildet, in der Kreditorenbuchhalter, Debitorenbuchhalter und Lohn- und Gehaltsbuchhalter tätig werden. In kleineren Firmen kann es vorkommen, dass ein Buchhalter diese Tätigkeiten als Allrounder für Finanzen allein bewältigt.
Kreditorenbuchhalter JobsArbeiten als Kreditorenbuchhalter
Aufgaben und Tätigkeiten von Kreditorenbuchhaltern
Unternehmen verkaufen nicht nur Waren und Dienstleistungen, sondern nehmen diese auch gleichermaßen von anderen Unternehmen in Anspruch. Hierdurch entstehen Kosten, die stets pünktlich beglichen werden müssen, um die eigene Kreditwürdigkeit sowie das Ansehen der Firma nicht zu beschädigen. Gleichzeitig möchte ein Unternehmen jedoch auch sicherstellen, dass nur Rechnungen beglichen werden, die korrekt ausgestellt wurden und sachlich richtig sind. Hierzu bedarf es der Überprüfung jeder einzelnen Rechnung. Kreditorenbuchhalter müssen sorgfältig und genau arbeiten und sicherstellen, dass das Unternehmen berechtigten Zahlungsverpflichtungen sofort nachkommt, während unberechtigte Forderungen zurückgewiesen beziehungsweise mit den ausstellenden Geschäftspartnern zunächst geklärt werden.
Zu den Aufgaben des Kreditorenbuchhalters zählen daher die Sortierung, Eingabe und Digitalisierung der Eingangsrechnungen in das eigene Rechnungsbearbeitungssystem. In einem zweiten Schritt werden die Rechnungen auf ihre Korrektheit hin überprüft. Hierzu ist es häufig erforderlich, dass der Kreditorenbuchhalter Kontakt mit den betroffenen Abteilungen aufnimmt. Treten Unstimmigkeiten oder Fragen auf, klärt der Kreditorenbuchhalter diese selbstständig und spricht hierzu mit den Lieferanten, Geschäftspartnern oder eigenen Fachabteilungen. Ebenfalls ist er für die Verwaltung offener Posten sowie das kreditorische Mahnwesen zuständig.
Sobald die Korrektheit einer Rechnung bestätigt wurde, veranlasst der Kreditorenbuchhalter die notwendigen Zahlungen. Ist das Unternehmen international tätig, müssen gegebenenfalls Wechselkurse und weitere Besonderheiten der benötigten Währung sowie internationale Rechtsverpflichtungen beim Zahlungsverkehr beachtet werden, für welche sich der Kreditorenbuchhalter umfangreiches Fachwissen angeeignet hat. Gleichermaßen benötigt der Kreditorenbuchhalter fundierte Fachkenntnisse in der Nutzung finanzspezifischer Software sowie unternehmenseigener Abrechnungsprogramme. Erfahrungen mit SAP, Electronic Banking-Systemen und sämtlichen MS-Officeanwendungen sind meist die Grundvoraussetzung, um gut bezahlte Jobs als Kreditorenbuchhalter zu finden.
Um seine Arbeit nachvollziehbar zu machen, archiviert der Kreditorenbuchhalter sämtliche Rechnungen und Zahlungen sorgfältig, ebenfalls erfolgt ein kontinuierlicher Austausch mit den übrigen Finanzabteilungen der Buchhaltung. Ebenso gehört auch die Kreditorenstammdatenpflege zu den Aufgaben des Kreditorenbuchhalters, der so stets den Überblick über aktuelle Kontakt- und Bankverbindungen behält. Darüber hinaus wirken Kreditorenbuchhalter bei der Erstellung von Bilanzen, Quartals- und Jahresabschlüssen mit.
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In diesen Branchen können Kreditorenbuchhalter arbeiten
In fast allen Wirtschaftsbereichen kommen Kreditorenbuchhalter zum Einsatz. Sie arbeiten in der Buchhaltung von Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen. Kreditorenbuchhalter sind zum Beispiel im Fahrzeugbau, der Nahrungsmittelindustrie, in Chemie- oder Pharmazieunternehmen, dem Handel, der Metallindustrie, im Elektro- oder IT-Bereich, in der Rohstoffverarbeitung sowie bei Verbänden und Organisationen tätig. Auch in gesundheitlichen und sozialen Institutionen sowie in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport werden Kreditorenbuchalter beschäftigt.
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Typische Arbeitsorte für Kreditorenbuchhalter
Kreditorenbuchhalter arbeiten vor allem an ihrem Computerarbeitsplatz, wo sie mit spezieller Buchhaltungssoftware ihren Aufgaben nachkommen. Sie kommunizieren im Rahmen der Erstellung von Bilanzen mit Führungskräften und nehmen Kontakt zu anderen Mitarbeitern auf, wenn im Rahmen der Rechnungsprüfung Fragen entstehen. Auch haben sie Kundenkontakt, wenn Rückfragen bei Geschäftspartnern erforderlich sind. Typische Arbeitsorte von Kreditorenbuchhaltern sind daher:
- Eigenes Büro beziehungsweise eigener Büroarbeitsplatz
- Besprechungsräume
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Arbeitszeiten
Der Kollektivvertrag für Angestellte in Information und Consulting sieht eine wöchentliche Normalarbeitszeit von 40 Stunden vor (Quelle: wko.at, Stand: November 2022). Diese können Kreditorenbuchhalter während der normalen Büroarbeitszeiten ableisten. Arbeitszeiten am Wochenende oder während der Nacht sind nicht vorgesehen, sodass regelmäßig keine Bereitschaft zum Schichtdienst erforderlich ist. Je nach Größe des Unternehmens und Ausrichtung kann es jedoch beispielsweise sein, dass zur Kontaktaufnahme mit internationalen Rechnungsstellern Arbeitszeiten eingeplant werden müssen, die außerhalb der normalen Kernarbeitszeit liegen. Kommt es zu einer Häufung von Rechnungen, die unter Zeitdruck bearbeitet werden müssen, können Überstunden anfallen. Vorübergehend kann die wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 45 Stunden ausgeweitet werden, sofern dies erforderlich ist. Ebenso ist eine temporäre Verringerung auf mindestens 35 Stunden in einzelnen Wochen möglich (Quelle: wko.at, Stand: November 2022). Wie und in welcher Höhe etwaige Überstunden vergütet werden, wird durch den Kollektivvertrag und den eigenen Arbeitsvertrag geregelt. Grundsätzlich verspricht die Tätigkeit als Kreditorenbuchhalter eine gute Work-Life-Balance. Welche Anforderungen genau hinsichtlich der erwarteten Arbeitszeiten bestehen, ist manchmal bereits den Stellenangeboten zu entnehmen oder kann im Bewerbungsverfahren selbst erfragt werden.
Arten von Kreditorenbuchhaltern
Beim Beruf des Kreditorenbuchhalters handelt es sich bereits um eine Spezialisierung des Buchhalters. Es werden somit keine weiteren Unterscheidungen vorgenommen, die Kreditorenbuchhalter voneinander abgrenzen. Vielmehr kann eine Unterscheidung zu den übrigen in der Finanz- und Buchhalterbranche tätigen Spezialisten vorgenommen werden. Während ein Lohn- und Gehaltsbuchhalter sich um die Stammdatenpflege und Gehaltsabrechnungen der eigenen Mitarbeiter kümmert, ist der Debitorenbuchhalter hingegen für die Rechnungsforderungen gegenüber Kunden und Vertragspartnern zuständig. Der Bilanzbuchhalter kümmert sich, wie der Name schon ausdrückt, um die unternehmenseigenen Bilanzen. Er verwaltet häufig die Abläufe der unterschiedlichen Buchhaltungsabteilungen und erstellt und kontrolliert hierzu Kennzahlen. Der Job ist daher jenem des Controllers sehr ähnlich, setzt jedoch finanzspezifische Schwerpunkte.
Wer im Finanzbereich Fuß fassen möchte, wird nicht sofort Kreditoren- oder Debitorenbuchhalter. Vielmehr erfolgt ein Einstieg über den Job als Buchhalter, meist als Sachbearbeiter für Buchhaltung mit einem begrenzten Aufgaben- und Verantwortungsspektrum. Wer sich im Job bewährt und darüber hinaus eine Fortbildung absolviert, kann dann als Spezialist für den einen oder anderen Bereich der Buchhaltung tätig werden und hier anspruchsvolle und gut bezahlte Jobs finden.
Gehalt eines Kreditorenbuchhalters
Wer neu in den Beruf des Kreditorenbuchhalters in Vollzeit einsteigt, kann gemäß Kollektivvertrag ein monatliches Bruttogehalt zwischen 1.440 € und 2.570 € erwarten (Quelle: berufslexikon.at, Stand: November 2022). Die Gehaltsspanne von Kreditorenbuchhaltern in Vollzeit bei insgesamt 14 Monatsgehältern reicht von 2.016 € bis 3.361 € brutto pro Monat (Quelle: karriere.at, Stand: November 2022). Üblicherweise steigt das Gehalt eines Kreditorenbuchhalters mit zunehmender Berufserfahrung. Zudem spielt die Größe der Firma sowie der Umfang der übernommenen Aufgaben eine wichtige Rolle. Wer darüber hinaus besondere Fähigkeiten mitbringt, beispielsweise spezielle Fremdsprachenkenntnisse oder Wissen im internationalen Rechnungswesen, kann dies in Gehaltsverhandlungen gewinnbringend einbringen und somit ein höheres Gehalt für sich erzielen.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Kreditorenbuchhalter
Es gibt in Österreich nicht den einen Weg, der zu einer Beschäftigung als Kreditorenbuchhalter führt. In den meisten Fällen entwickeln sich im Finanzbereich Beschäftigte über Berufserfahrung und Fortbildungen auf diese Position hin. Die meisten Kreditorenbuchhalter verfügen über eine abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung in den Bereichen Accounting oder Controlling. Oftmals haben sie etwa eine berufsbildende höhere oder mittlere Schule – etwa eine Handelsschule (HAS) oder Handelsakademie (HAK) – besucht. Eine weitere Zugangsmöglichkeit wäre außerdem die Lehre zum Bürokaufmann mit Zusatzprüfung im Finanz- und Rechnungswesen (Quelle: berufslexikon.at, Stand: November 2022). Darüber hinaus muss ein Kreditorenbuchhalter eine Fortbildung absolvieren, welche ihn zur Bewältigung der speziellen Aufgaben befähigt. Diese wird mittlerweile von vielen privaten und öffentlichen Weiterbildungsinstituten als Wochen- oder Wochenend- sowie Fernlehrgang angeboten, sodass Buchhaltern viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sich neben dem Job fortzubilden.
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Weitere Fähigkeiten
Ein Kreditorenbuchhalter benötigt ein ausgeprägtes Zahlenverständnis und gute mathematische Fähigkeiten. Darüber hinaus muss er sich mit Themen der Rechnungslegung, dem Steuerrecht sowie gegebenenfalls internationalen Finanzfragen auskennen. Um seine tägliche Arbeit bewältigen zu können, sind fundierte Kenntnisse in den MS-Officeanwendungen sowie spezieller Buchhaltungssoftware erforderlich. Viele Firmen erwarten darüber hinaus SAP- sowie DATEV-Kenntnisse. Des Weiteren sind häufig Sprachkenntnisse in Englisch und – abhängig von der Ausrichtung des Unternehmens – gegebenenfalls weiterer Fremdsprachen erforderlich.
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Soft Skills
Um erfolgreich als Kreditorenbuchhalter arbeiten zu können, müssen Interessenten nicht nur eine hohe Zahlenaffinität und Begeisterung für das Gebiet der Rechnungslegung mitbringen. Eine sorgfältige und gewissenhafte Arbeitsweise ist zwingend erforderlich, um auch komplizierte Finanzfragen fehlerfrei klären zu können. Gute Kommunikationsfähigkeiten und Verhandlungsgeschick können notwendig sein, wenn der Kreditorenbuchhalter Kontakt zu Rechnungsstellern aufnimmt oder fehlerhafte Rechnungen korrigiert. Geduld und Empathie sind hier ebenso wichtig wie Durchsetzungsvermögen und ein sicheres Auftreten. Letztlich sollte ein Kreditorenbuchhalter die Bereitschaft zeigen, sich stets fortzubilden. Rechtliche Rahmenbedingungen, Fragen des Steuerrechts oder wechselnde Verträge mit Geschäftspartnern machen es erforderlich, dass der Kreditorenbuchhalter sich stets auf dem Laufenden hält und weiß, welche Maßstäbe er zur Prüfung der Rechnungen anlegen muss, um sachlich korrekt arbeiten zu können.
Vorteile für Kreditorenbuchhalter bei Randstad
Bei Randstad liegt uns nicht nur am Herzen, dass du einen Job findest, der perfekt zu deinen Kompetenzen und Interessen passt. Wir stellen auch sicher, dass du beste Arbeitsbedingungen vorfindest, damit du in deinem Wunschjob dein volles Potenzial entfalten kannst.
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Diese Benefits darfst du als Kreditorenbuchhalter bei Randstad erwarten
Wenn du dir einen der attraktiven Jobs als Kreditorenbuchhalter bei Randstad sicherst, profitierst du unter anderem von folgenden Benefits für unsere Mitarbeiter:
- Eine leistungsgerechte Bezahlung nach Kollektivvertrag
- In der Regel ein unbefristeter Arbeitsvertrag
- Umfangreiche Sozialleistungen, inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Praktische Übersicht über Gehaltsabrechnungen und Urlaubsanträge mittels Randstad-App
Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
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Kostenlose Weiterbildungen
Auch deine Karriere liegt uns bei Randstad am Herzen. Auf welcher Karrierestufe du dich gerade auch befindest, wir unterstützen dich bei den weiteren Schritten und stellen dir mit unserer Randstad-Akademie ein umfangreiches Serviceangebot zur Verfügung, mit welchem du dich perfekt auf deinen nächsten Traumjob vorbereiten kannst. Wenn du noch auf der Suche nach der idealen Beschäftigung bist, kannst du zunächst in unseren Berufsprofilen stöbern und schauen, welcher Job am besten zu deinen Fähigkeiten passt. Hast du bereits einen attraktiven Job und möchtest die nächste Karrierestufe erklimmen, ist vielleicht eine gezielte Fortbildung genau das Richtige für dich. Diese ermöglichen wir unseren Mitarbeitern unter anderem mit unserer e.learning-Plattform. Hier findest du rund 300 kostenlose Kurse, welche du selbstständig durcharbeiten kannst.
Als Kreditorenbuchhalter profitierst du vielleicht besonders von diesen e.learning-Angeboten:
- Sprachkurse Deutsch und Englisch
- SAP Learning Hub
- Bestands- und Erfolgsvorgänge in der Buchhaltung
- Umsatzsteuer
- Buchungen im Personalbereich
- Bilanz und Jahresabschluss
- Grundlagen des Controllings
- zahlreiche Kurse im Bereich Persönlichkeitsentwicklung
Zudem geben wir dir in unserem Bewerbungsratgeber Tipps rund um Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch.
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Kreditorenbuchhalters.
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Was ist der Unterschied zwischen Kreditorenbuchhaltern und Debitorenbuchhaltern?
Zwischen beiden Bereichen gibt es viele Gemeinsamkeiten, der Unterschied ist die jeweilige Richtung des Zahlungsverkehrs. Während bei der Debitorenbuchhaltung die Forderungen des Unternehmens gegenüber Kunden im Vordergrund stehen, geht es bei der Kreditorenbuchhaltung um die eigenen Schulden des Unternehmens gegenüber Lieferanten oder Dienstleistern.
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Wie hoch ist das Gehalt eines Kreditorenbuchhalters?
Im Regelfall verdienen Kreditorenbuchhalter in Österreich zwischen 2.016 € bis 3.361 € brutto pro Monat, wenn man von einer Vollzeit-Beschäftigung ausgeht (Quelle: karriere.at, Stand: November 2022).
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Welche Ausbildung benötigt ein Kreditorenbuchhalter?
Es gibt mehrere Ausbildungswege, die zum Beruf des Kreditorenbuchhalters führen. Voraussetzung ist in der Regel eine grundlegende kaufmännische Ausbildung, idealerweise mit einem Schwerpunkt im Bereich Controlling oder Accounting. Diese kann an einer berufsbildenden Schule wie beispielsweise an einer Handelsakademie (HAK) oder Handelsschule (HAS), aber auch etwa im Zuge einer Lehre zum Bürokaufmann mit Zusatzprüfung im Bereich Finanz- und Rechnungswesen erworben werden. In weiterer Folge ist eine spezifische Fortbildung an einem Weiterbildungsinstitut erforderlich.