Das Anschreiben ist der vielleicht wichtigste Teil deiner Bewerbung – es ist der erste Eindruck, den du beim Unternehmen hinterlässt. Alles über den Aufbau und Inhalt eines guten Anschreibens erfährst du hier. Und wir haben sogar auch eine kostenlose Mustervorlage für dich!

Das Anschreiben

Dem Anschreiben kommt eine große Bedeutung bei den Bewerbungsunterlagen zu, denn es soll Interesse wecken und neugierig auf den/die Bewerber:in machen. Die üblichen Floskeln sind nicht geeignet, um sich von Konkurrent:innen abzuheben. Deshalb ist es besser, Bewerbungsanschreiben immer individuell zu verfassen und sich auf die ausgeschriebene Stelle oder das Unternehmen zu beziehen. Außerdem ist es wichtig, auf Formalitäten zu achten. Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen auf, wie du ein gutes Anschreiben für deine Bewerbung aufsetzt. Mach dir keine Sorgen, es ist keine Zauberei, ein Anschreiben zu verfassen. Du wirst das blendend meistern, wenn du dich an unsere Tipps hältst.

Kurzes Anschreiben mit großer Bedeutung

Wie lange sollte ein Bewerbungsschreiben sein? Auf eine Stelle kommen häufig mehrere Bewerber:innen. Lange Texte sind unbeliebt, denn es kostet viel Zeit, sie zu lesen. Personalentscheider:innen haben in der Regel aber nur wenige Minuten, um die Unterlagen einer Bewerberin oder eines Bewerbers zu sichten. Deshalb sollte das Anschreiben kurz und knackig sein: Das Anschreiben der Bewerbung sollte zusammen mit dem Briefkopf und anderen Formalien auf eine DIN-A4-Seite passen. Wir geben dir einige Tipps, wie du ein kurzes Anschreiben verfasst, das:

  • das Interesse der Empfängerin oder des Empfängers weckt
  • dich sympathisch wirken lässt
  • neugierig auf dich macht
  • dich vom Mitbewerb abhebt
  • deine Fähigkeiten und Stärken darstellt
  • beschreibt, warum du ein Gewinn für das Unternehmen bist

Was gehört alles zu einem Bewerbungsschreiben?

Zu einer vollständigen schriftlichen Bewerbung gehören:

  • Anschreiben
  • Lebenslauf (ggf. mit Foto)
  • Kopien der Zeugnisse sowie von Bescheinigungen über Praktika u. Ä.

Wie beim Bewerbungsanschreiben ist auch beim Lebenslauf auf Form und Inhalt zu achten. Lies gerne auch unsere Tipps zum Schreiben des Lebenslaufs, um eine insgesamt ansprechende Bewerbung zu verfassen. Ein Foto beizufügen ist nicht verpflichtend, kann aber die Chancen auf den Job erhöhen.

Formaler Aufbau des Bewerbungsanschreibens

Wie genau gliederst du nun das Bewerbungsanschreiben? Das Erstellen des Anschreibens ist nicht weiter schwer, wenn du diesem formalen Aufbau folgst:

  • Briefkopf
  • Orts- und Datumsangabe
  • Betreffzeile
  • Persönliches Anschreiben
  • Grußformel und Unterschrift
  • Hinweis auf Anlagen

Achte in deinem Bewerbungsanschreiben unbedingt auf Rechtschreibung und Grammatik. Hol dir Hilfe mit Rechtschreibprogrammen oder bitte Freunde oder Familienmitglieder ums Korrekturlesen. Nützlich ist außerdem die Norm DIN 5008 „Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung“. Sie enthält viele Hinweise, wie ein Geschäftsbrief oder ein Bewerbungsschreiben richtig gestaltet wird. Deine Bewerbung wird für den/die Personaler:in lesbarer und damit attraktiver.

Trau dich etwas zu und schreib erst einmal los. Fehler kannst du korrigieren, wenn der Inhalt steht. Es ist für dich viel einfacher, wenn du einen Schritt nach dem anderen machst.

Schriftgröße und Schriftart

Für das Bewerbungsanschreiben sollte eine gut lesbare Schriftgröße gewählt werden, mindestens 11 pt. Abhängig von der Schriftart ist eine etwas größere Schriftgröße oft empfehlenswert. Die meisten Schriften sind in der Größe 12 pt gut zu lesen. Wähle eine einfache, schnörkellose Schrift für das Anschreiben der Bewerbung. Schreib- und Comic-Schriften wirken unseriös. Auf diese solltest du verzichten. 

Nutze lieber eine moderne Schrift. Als modern gelten vor allem Schriften ohne Serifen, wie Calibri oder Arial. Serifen werden die kleinen, abschließenden Querstriche am oberen und unteren Ende von Buchstaben genannt. Du kannst aber auch gerne Schriften mit Serifen verwenden, wenn du etwas traditioneller wirken möchtest. Beispiele für Serifenschriften sind Times New Roman oder Bookman.

Wechsle die Schriftart im Bewerbungsschreiben nicht, sonst wirkt es schnell unruhig. Für den Lebenslauf sollte die gleiche Schriftart gewählt werden, damit die Bewerbungsunterlagen einheitlich sind. Wichtiges kannst du mit Fett- oder Kursivschrift hervorheben.

Das Deckblatt in der Bewerbung

Sollte man bei einem Anschreiben ein Deckblatt nutzen? Ein Deckblatt in einer Bewerbung hat die Aufgabe, dem/der Personaler:in einen Eindruck von deiner Kreativität und deinem Gefühl für Design zu geben. Bewirbst du dich für eine Stelle, bei der das wichtig ist, solltest du ein Deckblatt erstellen. Andernfalls kannst du das Deckblatt weglassen. Versetze dich in die Lage des Personalentscheiders oder der Personalentscheiderin und überlege dir, ob für sie ein Deckblatt einfach ein zusätzliches Blatt Papier wäre, das sie schnell überblättern, oder ob es ihnen einen Mehrwert liefern würde.

Wenn du dich dafür entscheidest, ein Deckblatt für deine Bewerbung zu nutzen, dann achte darauf, ein einheitliches Layout und maximal zwei Farben zu verwenden. Inhaltlich solltest du folgende Informationen angeben:

  • Titel: „Bewerbung“
  • Dein Bewerbungsfoto
  • Deine Kontaktdaten
  • Stellenbezeichnung (evtl. mit Referenznummer)
  • Anhang (Lebenslauf, Zeugnisse und sonstige Anlagen)

Das Deckblatt kommt übrigens nicht vor das Anschreiben, sondern danach, denn der Personaler sollte zuerst Ihre Kompetenzen kennenlernen.

Der Briefkopf im Anschreiben

Ganz oben im Bewerbungsanschreiben befindet sich der Briefkopf, der sich aus deinen Adress- und Kontaktdaten zusammensetzt. Hierfür empfiehlt die DIN 5008, maximal sieben Zeilen zu verwenden. Häufig steht die Absenderadresse mit E-Mail-Adresse und Telefonnummer als Block rechts oben.

Unterhalb der eigenen Kontaktdaten wird die Firmenanschrift samt Ansprechpartner:in, falls vorhanden, im Anschreiben platziert. Sie wird linksbündig als Block geschrieben. Auch wenn du dich online bewirbst, darf die Adresse der Empfängerin bzw. des Empfängers nicht fehlen. Beim Schreiben der Adressdaten ist auf die richtige Reihenfolge zu achten:

  1. Firmenname
  2. Name der Ansprechperson
  3. Straße und Hausnummer oder Postfach
  4. Postleitzahl und Ort

Werden die Bewerbungsunterlagen in einem Umschlag mit Sichtfenster versendet, bietet es sich an, die eigene Adresse noch einmal einzeilig in Schriftgröße 7 pt über die Zieladresse zu schreiben. Das Anschriftenfeld sollte neun Zeilen nicht überschreiten.

Datum und Betreff

Unter dem Briefkopf folgt in der Regel eine Leerzeile. In der nächsten Zeile wird das Datum rechtsbündig eingetragen. Dem Datum kann eine Ortsangabe vorangestellt werden, das ist aber nicht unbedingt nötig. Falls der Ort genannt wird, wird er durch ein Komma vom Datum getrennt. Letzteres kann in verschiedenen Formen geschrieben werden, wie die folgenden Beispiele zeigen:

  • 3. August 2021
  • 03.08.2021
  • 2021-08-03

Die DIN 5008 schlägt vor, dass der Betreff 8,4 cm, also etwa zwei Leerzeilen unterhalb des Datums platziert wird. Diese Zeile wie auch der nachfolgende Text sind im Anschreiben linksbündig angeordnet. Es ist üblich, den Betreff in Fettschrift zu schreiben, damit er direkt ins Auge sticht. Manche Unternehmen geben in der Stellenanzeige vor, was in der Betreffzeile stehen soll, neben der Jobbezeichnung zum Beispiel eine Referenznummer. Ist das der Fall, solltest du den Betreff exakt so wie angegeben übernehmen. Wenn das Unternehmen keine Angaben macht, bringe dein Anliegen auf den Punkt, indem du zum Beispiel schreibst: „Bewerbung um eine Stelle als Vertriebsmitarbeiter:in“ oder „Bewerbung als Altenpfleger:in“. Zwischen den Betreff und der danach folgenden Anrede fügst du zwei Leerzeilen ein.

Der Inhalt eines Bewerbungsanschreibens

Nachdem die Formsachen erledigt sind, geht es nun um den tatsächlichen Aufbau des Anschreibens. Gliedere den Text in deinem Anschreiben in Sinnabschnitte. So ist er besonders übersichtlich und lesefreundlich. Füge nach jedem Thema einen Absatz ein, das heißt, die einzelnen Abschnitte werden durch eine Leerzeile optisch voneinander getrennt. Für die Gliederung in Abschnitte bietet sich die folgende Struktur an:

  1. Begrüßung
  2. Einleitung
  3. Fachliche Qualifikationen
  4. Persönliche Stärken
  5. Schlussteil

Schreibe direkt, ohne unnötige Umschweife, und in einem freundlichen Ton. Wecke Emotionen und Interesse und mache deine Begeisterung für den Job, auf den du dich bewirbst, deutlich. 

Begrüßung

Die Begrüßung sollte eine persönliche Anrede enthalten, also „Sehr geehrte Frau X“ oder „Sehr geehrter Herr Y“. Schau genau in die Stellenanzeige, ob eine Ansprechperson genannt ist. Steht dort keine, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie du die richtige Kontaktperson herausfinden kannst:

  • Rufe im Unternehmen an und frag nach.
  • Besuche die Unternehmenswebsite und sieh dort bei „Karriere“ oder „Jobs“ nach.
  • Schau, ob du den Ansprechpartner über Business-Netzwerke wie XING oder LinkedIn findest.

So signalisierst du echtes Interesse und hebst dich von anderen Bewerber:innen ab. Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ solltest du nach Möglichkeit vermeiden. 

Mittlerweile werden viele Stellenanzeigen in der Du-Form geschrieben. Wenn du das erste Mal Kontakt zum Unternehmen hast, solltest du die Bewerbung trotzdem in der höflichen Sie-Form verfassen. Hattest du bereits mit der Ansprechperson Kontakt und sie hat dir das „Du“ angeboten oder wird in der Stellenanzeige explizit darauf verwiesen, dass im Unternehmen geduzt wird, kannst du die Bewerbung auch mit „Lieber Thomas“ oder „Liebes XY-Team“ beginnen.

Nach der Begrüßung folgt ein Komma, danach eine Leerzeile, anschließend wird klein weitergeschrieben (es sei denn, dein Text fängt mit einem Wort an, das ohnehin großgeschrieben wird).

Einleitung des Bewerbungsanschreibens

„Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle…“, „mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“. Für eine Personalperson, die täglich Dutzende Bewerbungen auf dem Tisch hat, ist nichts einschläfernder als Anschreiben, die immer wieder mit solchen Floskeln beginnen. Mach du es anders, sei ruhig mutig und kreativ! Die Einleitung des Anschreibens muss beim Empfänger bzw. bei der Empfängerin deiner Bewerbung sofort Interesse wecken – sonst kann es passieren, dass er oder sie gar nicht weiterliest. 

Eine Bewerbung funktioniert ein wenig wie ein Verkaufsgespräch. In einem Verkaufsgespräch nutzt man zuerst immer einen „Hook” (zu Deutsch „Haken”), der das Interesse wecken soll. Was interessiert eine Personalperson? Ob du die richtige Person für die Stelle bist. Und wann bist du das? Die richtige Person für die Stelle bist du, wenn du die Probleme löst, die das Unternehmen oder die Abteilung hat. Informiere dich deshalb, was das Unternehmen macht oder vor welchen Herausforderungen die Abteilung gerade steht, für die du dich bewirbst. Nenne in deiner Einleitung dann genau das und erkläre, wie du helfen kannst:

Beispiel für eine Einleitung für eine Stelle in der Abteilung Migration eines Amtes:

„Sie suchen einen Sachbearbeiter für den Bereich Migration, der in der Lage ist, Menschen aus anderen Ländern zu verstehen. Da ich durch meinen Auslandsaufenthalt beide Seiten kenne, kann ich nicht nur Menschen aus anderen Kulturen, sondern auch Kolleg:innen in der deutschen Verwaltung unterstützen.“

Eine weitere Idee ist das Motto oder die Mission der Firma aufzugreifen und zu erzählen, was dich daran begeistert und weshalb du für dieses Unternehmen arbeiten möchtest:

„Human forward” ist das Stichwort, das mich sofort für Ihre Firma eingenommen hat! Menschen dabei zu helfen, ihr wahres Potenzial auszuschöpfen, und gemeinsam voran zu kommen ist eine Mission, bei der ich unbedingt ein Teil sein möchte. Und so kann ich Sie unterstützen:“

Weitere Möglichkeiten, wie Sie die Einleitung Ihres Bewerbungsanschreibens gestalten können, sind:

  • Warum du die Branche reizvoll findest
  • Was dich besonders motiviert
  • Warum du schon immer dort arbeiten wolltest
  • Wie du zum Unternehmenserfolg beitragen kannst

Hauptteil des Bewerbungsanschreibens

Im nächsten Abschnitt gehen Sie tiefer ins Detail und begründen, warum Sie genau die richtige Person für die Stelle sind. Dabei gehen Sie zunächst auf Ihre fachlichen Qualifikationen ein:

  • wo arbeiten Sie gerade bzw. haben Sie zuletzt gearbeitet
  • welche Tätigkeiten üben Sie aus
  • welche Fähigkeiten haben Sie sich angeeignet
  • welche Erfolge konnten Sie verzeichnen

Nimm Bezug auf die Stelle, auf die du dich bewirbst. Gehe auf diejenigen Anforderungen ein, die du erfüllst. Wenn die Personalperson sieht, dass deine Berufserfahrungen mit den geforderten Qualifikationen des ausgeschriebenen Jobs überstimmen, ist das ein Pluspunkt für dich. In diesem Teil des Anschreibens musst du mit Fakten und Emotionen überzeugen. Mache der Leserin oder dem Leser klar, mit welchen Fähigkeiten und Erfahrungen du ihr/sein Problem lösen oder ihr/ihm helfen kannst, ihr/sein Ziel zu erreichen.

Bist du Quereinsteiger oder hast du noch keine Berufserfahrungen gesammelt? Dann lege deinen Fokus auf deine bislang vielleicht nur theoretischen Kenntnisse, deine Begeisterungsfähigkeit, deine schnelle Auffassungsgabe, deinen Willen zu Lernen und Neues auszuprobieren. 

Der nächste kleine Abschnitt ist den Soft Skills, deinen persönlichen Eigenschaften und sozialen Kompetenzen, gewidmet. Auch hier solltest du die Stellenausschreibung im Blick behalten. Oft sind darin schon einige Hinweise auf geforderte Soft Skills enthalten. Reihe diese aber bitte nicht à la „Ich bin teamfähig, verantwortungsbewusst, belastbar, usw.“ aneinander. Formuliere konkrete Beispiele, um deine Soft Skills zu zeigen:

Beispiel für Kreativität:

„Als Social Media Managerin ist es meine Aufgabe, auch unkonventionellen und kreativen Content zu kreieren, der aus der Informationsflut heraussticht. Während des Lockdowns hatte unser Museum kaum Besucher:innen. Um trotzdem in den Köpfen der Menschen zu bleiben, habe ich auf Instagram eine Mitmach-Kampagne initiiert, bei der die Fans Kunstwerke aus dem Museum selbst mit einfachsten Mitteln nachbilden sollten. Die Kampagne war so beliebt, dass der Traffic unseres Kanals um 145% stieg und wir zudem 120% mehr Gutscheine für das Museum verkaufen konnten.“

Beispiel für Organisationsfähigkeit:

„Als Medizinische Fachangestellte weiß ich, dass ein reibungsloser Praxisablauf nur dann funktioniert, wenn alles gut geplant und organisiert ist. Zu meinen Aufgaben gehört das Pflegen der medizinischen Instrumente, das Abnehmen von Proben und deren korrekte Etikettierung, das Vergeben von Terminen und das Aufrufen und Verteilen von Patienten an den jeweiligen Spezialisten. Trotz der Vielzahl dieser Tätigkeiten konnte ich durch meine herausragende Organisationsfähigkeit eine maximale Wartezeit unserer Patienten von zehn Minuten im letzten Jahr sicherstellen.”

Überlegen Sie, welche deiner Stärken für den angestrebten Job wichtig sind, und nenne konkrete Beispiele.

Schlussteil

Geschafft! Fast zumindest. Ein starker Abschluss deines Anschreibens, rundet den ersten Eindruck ab. Im Schlussteil deines Bewerbungsanschreibens solltest du noch einmal kreativ werden. Vermeide trockene Formulierungen wie „Ich würde mich freuen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden“. Nimm stattdessen noch einmal Bezug auf deinen Einstieg:

"Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch, bei dem wir gemeinsam darüber sprechen, wie ich Sie mit meinen Fähigkeiten am besten dabei unterstütze, Menschen zu helfen ihr wahres Potenzial auszuschöpfen. "

Außerdem gehört in den Schlussteil die Gehaltsvorstellung als brutto Jahresgehalt, insofern eine verlangt wird. Nicht bei allen Stellen ist sie passend, also informiere dich besser, bevor du unaufgefordert mitteilst, welches Gehalt du wünschst. So gibt es beispielsweise im öffentlichen Dienst feste Tarife, so dass es ein Minuspunkt wäre, wenn du einen anderen Gehaltswunsch äußerst – denn das würde bedeuten, du bist nicht besonders gut über die Stelle informiert, auf die du dich bewirbst.

Nach dem Schlussteil folgt eine Leerzeile und anschließend die Grußformel. Auch hier hast du Gelegenheit, dich von der Konkurrenz abzuheben, denn viele schreiben standardmäßig „Mit freundlichen Grüßen“. Dabei ist darauf zu achten, dass die Grußformel für die Branche, in der du dich bewirbst, angemessen und nicht zu vertraut ist. Brauchbare Alternativen zur gängigen Grußformel sind zum Beispiel:

  • Mit besten Grüßen
  • Mit freundlichem Gruß aus Berlin

Nach der Grußformel fügst du eine Leerzeile ein, dann folgt die Unterschrift. Anschreiben, die per Post versendet werden, sollten immer handschriftlich unterschrieben sein. Bei Online-Bewerbungen gibt es verschiedene zulässige Möglichkeiten:

  • getippte Unterschrift
  • digitale Unterschrift (einscannen und als Bild einfügen)
  • ausgedrucktes Anschreiben unterschreiben und einscannen

Ganz am Ende des Bewerbungsanschreibens steht ein Hinweis auf die Anlagen, also Lebenslauf, Zeugnisse etc. Heute ist es nicht mehr üblich, alle Anlagen einzeln im Anschreiben aufzulisten, es reicht der Vermerk „Anlagen“.

Prüfe das Anschreiben noch einmal genau, wenn es fertiggestellt ist. Oft hilft ein Tag Abstand, um Fehler besser zu sehen. Vergewissere dich, dass alle Angaben korrekt und die Adresse des Unternehmens sowie der Name der Ansprechperson richtig geschrieben sind.

Bewerbung per E-Mail

Mittlerweile ist es üblich, dass Bewerbungen per E-Mail geschickt werden. Bei einer E-Mail-Bewerbung solltest du deine Unterlagen als eine einzige PDF-Datei schicken: Als erstes das Anschreiben, dann ein etwaiges Deckblatt, gefolgt von deinem Lebenslauf und den Anhängen. Die Datei sollte eine Größe von fünf MB nicht überschreiten. Überlege deshalb am besten, ob du das Deckblatt hier weglassen kannst.

Schreibe in den Betreff der E-Mail unbedingt, dass es sich um eine Bewerbung handelt und auf welche Stelle du dich bewirbst, und gib eine Referenznummer an, falls vorhanden. So kann die Bewerbung direkt an die/den Verantwortliche:n weitergeleitet werden. 

Achte auf eine seriöse E-Mail-Adresse. Diese sollte deinen Vor- und Nachnamen enthalten, also z. B. „Max.Mustermann@gmail.com“. Außerdem kannst du die E-Mail nutzen, um deine Online-Präsenzen in deiner Signatur unterzubringen. In die Signatur schreibst du außerdem deine Kontaktdaten (Vorname und Name, Anschrift, Telefonnummer).

Für die E-Mail selbst solltest du nicht das Anschreiben noch einmal nutzen. Häufig werden E-Mails in Unternehmen weitergeleitet und nur kurz überflogen. Das eigentliche Interesse der Personaler liegt beim Anhang. Hier haben Sie außerdem mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Schreiben Sie in Ihre E-Mail eine kurze Information, auf welche Stelle Sie sich bewerben und warum Sie sich bewerben:

„Sehr geehrte Frau Meier,

anbei schicke ich Ihnen meine Bewerbung für die Stelle als Industriekaufmann im Export. Ich suche eine neue berufliche Herausforderung und die Stelle entspricht genau meinen Vorstellungen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Max Mustermann"

Das Anschreiben bei einer Initiativbewerbung

Du möchtest für ein Unternehmen arbeiten, dieses hat allerdings keine passende Stelle ausgeschrieben? Kein Problem, dann bewirb dich einfach initiativ!

Das Anschreiben bei einer Initiativbewerbung unterscheidet sich nicht sehr von dem einer ausgeschriebenen Stelle. Auch hier solltest du unbedingt auf die Ziele des Unternehmens eingehen. Das bedeutet für dich: Du musst vorher gründlich recherchieren, damit du genau das anbieten kannst, was das Unternehmen braucht. Versuche deshalb folgendes herauszufinden:

  • Was genau macht das Unternehmen? In welcher Branche ist es tätig?
  • Was ist die Mission oder das Ziel des Unternehmens?
  • Wird über das Unternehmen gerade in den Medien berichtet?
  • Gibt es Lücken in einem Fachbereich, die du mit deinen Qualifikationen füllen kannst?
  • Vergrößert sich das Unternehmen gerade?

Diese Fragen sind ein guter Anhaltspunkt für das Anschreiben deiner Initiativbewerbung. Deine Einleitung formulierst du dann wie bei einer Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle ebenso mit einem „Hook“. Geh immer zuerst darauf ein, was das Unternehmen davon hat, dich einzustellen:

Beispiele für den Einleitungssatz in einer Initiativbewerbung:

„Wie ich den Medien entnehmen konnte, vergrößert sich Ihr Unternehmen gerade und Sie haben vor Kurzem eine neue Lagerhalle fertiggestellt. Dank meiner jahrelangen Erfahrung als Fachkraft für Lagerlogistik möchte ich Sie dabei unterstützen, die Abläufe im Lager optimal zu gestalten.“

„Von Ihrem langjährigen Mitarbeiter im IT-Support-Team, Herrn Apfel, habe ich von Ihrer Suche nach einem neuen Systemadministrator erfahren. Ich möchte gerne dazu beitragen, Ihr Unternehmen mit meinen Kenntnissen im Bereich XY voranzubringen.“

Den Rest der Initiativbewerbung, also Hauptteil und Schluss, schreibst du genauso, als würde es sich um eine Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle handeln: den Hauptteil mit persönlichen und fachlichen Stärken und den Schlussteil, in dem du noch einmal Bezug auf den Einstieg nimmst.

Typische Fehler im Bewerbungsschreiben

Deine Bewerbung ist fertig? Sehr gut! Bevor du sie nun direkt abschickst, prüfe deine Bewerbung noch einmal gründlich auf Fehler. Diese Dinge solltest du noch einmal besonders genau untersuchen:

Vorlagen und Muster für das Anschreiben

Muster von Anschreiben zeigen den formalen Aufbau und das Layout der Seite. Wir haben ein Muster-Anschreiben vorbereitet, das du kostenlos herunterladen kannst. Du kannst die Beispielformulierungen unten direkt kopieren oder die Vorlage downloaden. Die Vorlage ist bereits fertig formatiert und enthält neben praktischen Formulierungen auch Briefkopf und Betreffzeile. Die Vorlagen von Word helfen nicht nur bei der richtigen Platzierung der verschiedenen Komponenten des Anschreibens, sondern haben darüber hinaus besondere Designs, mit denen deine Bewerbung unter anderen hervorsticht.

Muster für die Einleitung im Anschreiben

Sehr geehrte(r) Frau/Herr Mustermann,

ein wichtiger Antrieb für diese Bewerbung ist meine Überzeugung, dass die/der/das (Name des Unternehmens) eine starke Arbeitgebermarke ist, die aufgrund ihrer fachlichen Ausrichtung und ihrer spannenden Projekte meinen beruflichen Ambitionen einen idealen Rahmen geben könnte.

Da ich mich sehr für (persönliches Schwerpunktthema analog zur Jobbeschreibung) interessiere, verfolge ich die Aktivitäten Ihres Unternehmens schon seit einiger Zeit. Was mir grundsätzlich an der Branche gut gefällt, ist die Bearbeitung von Themenfeldern wie (Beispielthema) und (Beispielthema). Daher finde ich das Zusammenspiel von Branche und Anforderungsprofil im Rahmen Ihrer Stellenanzeige für meine berufliche Entwicklung besonders reizvoll.

Schon jetzt kann ich sagen, dass ich mich mit Ihrem Unternehmen identifiziere. Durch mein besonderes Interesse, meine Lernfähigkeit und mein bislang erworbenes Know-how möchte ich gerne zu Ihrem Unternehmenserfolg beitragen.

Muster für die fachliche Qualifikation im Anschreiben

Derzeit suche ich nach neuen Herausforderungen, um mein Wissen und meine Erfahrung anwenden und perfektionieren zu können. Hier ist mein beruflicher Werdegang in Kürze. Die ausführlichen Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Anlage. Im (Monat/Jahr) habe ich meine/mein (Name Ausbildung/Studium) erfolgreich abgeschlossen. Bereits im Rahmen meiner Ausbildung habe ich in den Bereichen (Beispielthema und Beispielthema) einen besonderen fachlichen Schwerpunkt setzen können.

Gepaart mit meiner Begeisterungsfähigkeit, meiner schnellen Auffassungsgabe sowie meiner Bereitschaft, Aufgaben zu übernehmen und konsequent zu Ende zu führen, scheint die von Ihnen ausgeschriebene Stelle perfekt zu meinen bereits erlangten Qualifikationen und persönlichen Interessen zu passen.

Muster für den Schlussteil im Anschreiben

Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann würde es mich freuen, wenn ich die Gelegenheit bekäme, meine berufliche Zukunft in Ihrem Unternehmen im Rahmen eines persönlichen Gespräches mit Ihnen gemeinsam weiter zu vertiefen.

Mit Dank und herzlichen Grüßen

Max Mustermann

Lebenslauf Word-Vorlage

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