Wenn Sie Ihre Belegschaft in der Produktion durch den Einsatz von Bedarfspersonal optimieren wollen, stellt sich vielleicht die Frage, ob Sie das Recruiting auslagern oder selbst vornehmen sollen.

Für Produktionsunternehmen ist es zurzeit eine der drängendsten Herausforderungen, die richtigen Fachkräfte zu finden, um in einer sich verändernden Branche zu bestehen. Den gravierenden Fachkräftemangel in diesem Sektor kann man nur mit den richtigen Personalstrategien überwinden. 

Technologien wie künstliche Intelligenz, fortgeschrittene Robotik, Automatisierung und das Internet der Dinge verändern den Produktionssektor. Um diese Innovationen voll nutzen zu können, brauchen Sie jedoch Fachkräfte, die nicht so leicht zu finden sind. Laut einer 2018 von Deloitte durchgeführten Studie ist die Zahl der offenen Stellen in der Produktion seit Mitte 2017 zweistellig gewachsen und hat sich dem historischen Höchstwert des Jahres 2001 angenähert.

Laut einer Untersuchung des US-Branchenverbandes National Association of Manufacturers mussten im 1. Quartal 2019 über 25% der Produktionsunternehmen in den USA aufgrund von Fachkräftemangel auf neue Geschäftschancen verzichten.

Durch die Covid-19-Krise sind zwar die Arbeitslosigkeit und die Zahl der Arbeitssuchenden gestiegen; dennoch ist es für Unternehmen nach wie vor schwierig, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken.

Ein erfahrener Personaldienstleister kann Ihnen helfen, diese Herausforderung zu bewältigen – insbesondere, wenn Sie Ihre Belegschaft durch den Einsatz von Zeitarbeitern optimieren wollen. Zuerst stellt sich aber die Frage, ob Sie das Recruiting auslagern oder selbst vornehmen wollen.

Vorteile

Schnelle Reaktion auf saisonale Trends und Schwankungen

Der Produktionssektor unterliegt erheblichen saisonalen Schwankungen, und unvorhergesehene Umstände können sich ebenfalls maßgeblich auf das Vertrauen und die Nachfrage von Kunden auswirken. Dazu zählt auch die Gesundheitskrise, mit der die Unternehmen 2020 konfrontiert sind.

Deshalb müssen Sie eine Strategie parat haben, um plötzlichen Marktschwankungen begegnen zu können – vor allem, wenn mangelnde Personalkapazität Umsatzverluste verursachen kann.

Spezialisierte Personaldienstleister, die sich auf die Beschaffung von Zeitarbeitern für den Produktionssektor konzentrieren, gelingt es viel schneller und besser als Ihnen, die richtigen Mitarbeiter zu finden.

Eine Studie der Economist Intelligence Unit mit Unterstützung von North Highland hat gezeigt, dass Unternehmen neben Kostenerwägungen vor allem aus zwei Gründen Bedarfspersonal einstellen: Sie wollen agiler werden und projektspezifische Anforderungen erfüllen.

Da sich der Produktionssektor schnell wandelt und auf Anforderungen rasch reagieren muss, könnten dies entscheidende Qualitäten für alle Unternehmen dieser Branche sein.

Einhaltung gesetzlicher Vorschriften

Aus rechtlicher Sicht gibt es einige erhebliche Unterschiede zwischen der Einstellung von Bedarfspersonal und Festangestellten. Wenn Sie das Recruiting selbst durchführen, müssen Sie bei der Einstellung von Bedarfspersonal einige rechtliche Vorschriften erfüllen. Das kann eine schwierige Aufgabe sein, wenn Sie üblicherweise Festangestellte einstellen.

Außerdem gelten weltweit unterschiedliche Regeln und Vorgaben. Beispielsweise unterscheidet sich das Arbeitsrecht für Unternehmen, die in der EU tätig sind, erheblich von den Vorschriften, die für Unternehmen in den USA gelten. Wenn Sie ein multinationales Unternehmen vertreten und das Recruiting selbst vornehmen wollen, müssen Sie in allen Ländern, in denen Sie aktiv sind, über die jeweilige aktuelle Gesetzeslage Bescheid wissen.

Darüber hinaus müssen Sie im Hinblick auf die speziellen Vorschriften für den Produktionssektor auf dem Laufenden bleiben.

Viele dieser schwierigen Aufgaben können Sie abgeben, indem Sie das Recruiting und die Verwaltung Ihrer Zeitarbeiter an einen erfahrenen Personaldienstleister auslagern, der über all das relevante juristische Fachwissen verfügt. So können Sie auch beruhigt sein, dass stets alle Gesetze eingehalten werden.

Weniger bürokratischer Aufwand

Die Einstellung neuer Mitarbeiter ist mit viel Verwaltungsaufwand und Formalitäten verbunden – unabhängig davon, ob Sie unbefristetes oder befristetes Personal aufnehmen.

Wenn Sie sich einen Teil dieser Arbeit ersparen und sich stattdessen auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren wollen, bietet es sich an, das Recruiting an einen Spezialisten auszulagern.

Etablierte Personaldienstleister wie Randstad verfügen über die Erfahrung und das Fachwissen, um Ihnen die Verwaltungsarbeiten im Recruiting abzunehmen. In puncto Standards und Qualität werden dabei keinerlei Kompromisse gemacht.

Nachteile

Kosten

Die Kosten werden für jedes Unternehmen immer ein wichtiger Faktor sein, wenn es darum geht, wichtige Aufgaben wie Recruiting, Training, Marketing, Buchhaltung oder andere entscheidende Unternehmensfunktionen an einen externen Dienstleister auszulagern. 

Angesichts der Auswirkungen von Covid-19 auf die Produktionsbranche müssen Unternehmen zurzeit ganz besonders viel Augenmerk auf Kostenmanagement und finanzielle Effizienz legen.

Natürlich muss man die Kosten der Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister berücksichtigen. Zunächst könnten Sie vielleicht vermuten, dass Ihre Kosten steigen, wenn Sie das Recruiting von Zeitarbeitern auslagern. Langfristig ist es aber sehr wahrscheinlich, dass Sie Geld sparen, indem Sie die richtigen Mitarbeiter einstellen und nur für jene Fachkräfte zahlen, die Sie auch benötigen.

Beispielsweise kann Ihnen ein Personaldienstleister dabei helfen, Ihren Arbeitskräftebedarf genau zu prognostizieren und dadurch Kosten für Überstunden einzusparen. So können Sie auch das finanzielle Risiko senken, das z.B. mit hoher Mitarbeiterfluktuation und falschen Einstellungsentscheidungen verbunden ist.

Zweifel im Hinblick auf Treue und Engagement

Produktionsunternehmen können profitieren, wenn sie Bedarfspersonal einstellen: Sie werden flexibler und sparen sich den Kosten- und Zeitaufwand, der für das Recruiting von Festangestellten nötig ist. Es können sich aber auch Zweifel im Hinblick auf Treue und Engagement ergeben.

Werden sich die Mitarbeiter mit Ihrem Unternehmen verbunden fühlen und sich für den Unternehmenserfolg einsetzen, wenn sie wissen, dass sie nur eine begrenzte Zeit für Sie arbeiten werden? Diese Bedenken könnten sich verstärken, wenn Sie das Recruiting auslagern und das Gefühl haben, in den Auswahl- und Einstellungsprozess von Kandidaten nicht direkt eingebunden zu sein.

Glücklicherweise können Sie Vorkehrungen treffen, um dieses Risiko zu minimieren – indem Sie beispielsweise eine klare Strategie zur Steigerung des Engagements von Zeitarbeitern festlegen und häufige Fehler beim Onboarding vermeiden.

Wenn Sie mit einem erfahrenen Personaldienstleister zusammenarbeiten, können Sie außerdem sicherstellen, dass Sie Mitarbeiter mit hoher Arbeitsmoral, großem Engagement und Verantwortungsbewusstsein aufnehmen – unabhängig von der Dauer der Beschäftigung.

Wenn Sie immer noch unentschlossen sind, können Sie anhand einiger Fragen herausfinden, ob Sie das Recruiting und die Verwaltung von Zeitarbeitern am besten selbst durchführen oder auslagern sollten. Lesen Sie den übersichtlichen Randstad-Leitfaden „6 Fragen, um herauszufinden, ob Sie mit einem Personaldienstleister zusammenarbeiten sollten“.

Über den Autor
Margit Eisschiel
Margit Eisschiel

Mag. Margit Eisschiel

Key Account Director Randstad Austria

Margit Eisschiel ist Sales und Key Account Director für Randstad Österreich und verfügt über langjährige Erfahrung in der Personalbranche. Seit 1998 im Unternehmen hat sie zuvor viele Jahre als Niederlassungsleiterin Randstads Geschäft in Salzburg erfolgreich ausgebaut.