Seit Jahren gilt in Österreich eine klare Regel: In jeder Stellenanzeige muss ein Mindestgehalt angegeben werden, entweder auf Basis des Kollektivvertrags oder der internen Entlohnungsstruktur. Dennoch wird die Angabe oft so knapp und unpersönlich wie möglich gehalten. Doch Unternehmen, die mehr Offenheit wagen, profitieren.
Warum transparente Gehaltsangaben mehr als Pflicht sind
1. Sie sparen Ressourcen
Wer von Anfang an Klarheit schafft, vermeidet Missverständnisse und spart sich spätere Diskussionen, im Zweifel sogar den gesamten Auswahlprozess.
2. Sie schaffen Vertrauen
Besonders bei jungen Bewerber:innen wächst der Wunsch nach offener Kommunikation. Wer transparent ist, signalisiert: Hier wird fair und nachvollziehbar entschieden.
3. Sie fördern Gleichbehandlung
Einheitliche Gehaltsbänder machen Gehaltsstrukturen nachvollziehbar und helfen, unbewusste Diskriminierung zu vermeiden.
4. Sie positionieren das Unternehmen als modern und professionell
Gerade wenn Mitbewerber:innen nur das gesetzliche Minimum angeben, stechen Sie mit einer freiwilligen Spanne oder klarer Beschreibung hervor.
Was Sie beachten sollten
- Geben Sie nicht nur das gesetzliche Mindestgehalt an, sondern nennen Sie auch eine mögliche Spanne oder realistische Einstiegsbereiche.
- Ergänzen Sie Informationen zu Prämien, Zulagen, Zusatzleistungen oder Entwicklungsperspektiven.
- Formulieren Sie klar und nachvollziehbar: „Das tatsächliche Gehalt orientiert sich an Qualifikation und Berufserfahrung: Wir sprechen gerne offen darüber.“
Was das für Ihre Recruitingpraxis bedeutet
In Österreich ist die Mindestgehaltsangabe ein Muss. Wer daraus eine Stärke macht, profitiert gleich mehrfach: bessere Passung, weniger Reibungsverluste und ein klares Signal an potenzielle Bewerber:innen, dass Transparenz und Fairness gelebt werden.