Sprache verbindet uns, kann aber auch zu Unsicherheiten führen. Gerade im Arbeitsalltag mit internationalen Kolleg:innen ist klare Kommunikation entscheidend. Mit den folgenden Ansätzen beugen Sie Missverständnissen gezielt vor.

Warum klare Kommunikation im Team so wichtig ist

Multinationale Teams bieten viele Chancen: Unter anderem bringen sie neue Perspektiven und vielfältige Ideen in Ihr Unternehmen. Gleichzeitig stellen sie uns aber auch vor sprachliche Herausforderungen. Besonders in der Einarbeitungsphase neuer Mitarbeiter:innen oder im täglichen Schichtbetrieb sind verständliche Anweisungen und gegenseitiges Verständnis entscheidend. Wer hier frühzeitig ansetzt, steigert nicht nur die Produktivität, sondern fördert auch ein harmonisches Miteinander im Team.

Was wirklich hilft: Konkrete Tipps für den Arbeitsalltag

Um Missverständnisse zu minimieren und die Kommunikation zu verbessern, haben wir hier vier bewährte Ansätze für Sie:

  1. Verwenden Sie einfache Sprache
    Verzichten Sie auf komplizierten Fachjargon, lange Schachtelsätze und doppelte Verneinungen. Nutzen Sie stattdessen klare, prägnante Begriffe und formulieren Sie im Aktiv. Wenn möglich, visualisieren Sie Abläufe, um sie leichter verständlich zu machen.

    Beispiel: Statt zu sagen: „Die Implementierung der neuen Prozessrichtlinien wird voraussichtlich eine temporäre Divergenz in den bisherigen Arbeitsabläufen nach sich ziehen“, sagen Sie besser: „Wir ändern einige Abläufe. Das ist neu, aber bald Routine.“

    Beispiel: Erklären Sie einen komplexen Arbeitsvorgang nicht nur verbal, sondern zeigen Sie ihn gleichzeitig an einem Modell oder auf einer Skizze.

     
  2. Nutzen Sie visuelle Unterstützung
    Bilder sagen oft mehr als tausend Worte. Checklisten mit Piktogrammen, gut sichtbare Symbole an Maschinen oder kurze Erklärvideos helfen oft mehr als lange, geschriebene Anleitungen. Auch mehrsprachige Aushänge oder ein einfaches Glossar der wichtigsten Fachbegriffe können im Arbeitsalltag Wunder wirken.

    Beispiel: Für die Bedienung einer Maschine können Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Fotos oder kleinen Zeichnungen erstellen, anstatt nur einen Text auszuhändigen.

    Beispiel: Ein mehrsprachiger Aushang im Pausenraum könnte die wichtigsten Notrufnummern und Verhaltensregeln im Brandfall visualisieren.

     
  3. Integrieren Sie Sprachhilfe ins Onboarding
    Es reicht nicht, Sprachkenntnisse nur abzufragen. Unterstützen Sie aktiv den Spracherwerb Ihrer Mitarbeiter:innen. Das kann durch interne Tandem-Programme geschehen, bei denen sich Kolleg:innen gegenseitig unterstützen, durch das Angebot von Sprachkursen oder durch das Festlegen klarer Regeln für Verständlichkeit im Team (z.B. langsamer sprechen, kurze Sätze bilden).

    Beispiel: Ordnen Sie neuen Mitarbeiter:innen einen „Sprach-Buddy“ zu, der sie in den ersten Wochen begleitet und bei sprachlichen Herausforderungen unterstützt.

    Beispiel: Bieten Sie einmal pro Woche einen kurzen, internen Sprachkurs an, der sich auf typische Arbeitssituationen konzentriert.

     
  4. Fördern Sie Rückfragen statt sie zu bestrafen
    Oft trauen sich Mitarbeiter:innen nicht, nachzufragen, aus Angst, „dumm“ zu wirken oder Fehler zu machen. Signalisieren Sie ganz klar, dass Rückfragen willkommen und erwünscht sind. Wiederholen Sie wichtige Informationen lieber einmal zu oft als zu wenig und fragen Sie aktiv nach, ob alles verstanden wurde.

    Beispiel: Nach einer wichtigen Anweisung könnten Sie fragen: „Habe ich das verständlich erklärt? Gibt es noch Fragen dazu?“ oder „Bitte fassen Sie kurz in eigenen Worten zusammen, was wir besprochen haben, damit ich sicher bin, dass alles angekommen ist.“

    Beispiel: Schaffen Sie eine offene Atmosphäre, in der Teammitglieder ermutigt werden, bei Unklarheiten sofort nachzuhaken, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
male and female talking and having a laugh while sitting on a bench
male and female talking and having a laugh while sitting on a bench

Zusammengefasst

Sprachliche Missverständnisse lassen sich selten ganz vermeiden, aber sie können deutlich reduziert werden. Wer Kommunikation bewusst gestaltet und die oben genannten Tipps beherzigt, schafft eine Arbeitsumgebung, die von Sicherheit, Vertrauen und Effizienz geprägt ist. So wird Sprache zum echten Brückenbauer in Ihrem internationalen Team.

Über den Autor
Patrick Cilif
Patrick Cilif

Patrick Cilif

Head of Sales

Patrick Cilif ist Head of Sales für Randstad in Österreich. Der bestens vernetzte Wiener ist Vater von zwei Töchtern, talentierter Fußballer und bringt zudem auch über 15 Jahre Erfahrung im HR-Bereich mit.

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