Unternehmenskultur ist ein entscheidender Faktor bei der Jobwahl. Doch viele Kandidat:innen zweifeln an Aussagen wie „Wir sind wie eine Familie“. Wer ehrlich kommuniziert, wie Kultur wirklich gelebt wird – mitsamt Konflikten und Entwicklungsthemen – wirkt authentisch.
Worüber Sie sprechen sollten (und dürfen)
Wie Teams arbeiten
Agil, hierarchisch, hybrid, projektbezogen? Ein realistisches Bild hilft dabei, Erwartungen richtig zu setzen. Wer seine Struktur transparent erklärt, ermöglicht Bewerberinnen und Bewerbern eine fundierte Entscheidung.
Wie Feedback und Entwicklung ablaufen
Gibt es feste Formate? Oder ist es informell geregelt? Gibt es regelmäßige Mitarbeitergespräche, strukturierte Entwicklungspläne oder ein Mentoring-Programm? Oder basiert das Feedback eher auf direkter Kommunikation im Alltag? Auch hier gilt: Authentizität ist wichtiger als Perfektion.
Wo gerade Veränderung stattfindet
Wachstum, Fusion, Umstrukturierung, Fachkräftemangel – wer im Wandel steht, sollte das nicht verschweigen. Gerade Veränderungsprozesse bieten auch Chancen zur Mitgestaltung und Weiterentwicklung. Bewerberinnen und Bewerber schätzen es, wenn diese Aspekte ehrlich benannt werden.
Was herausfordernd ist
Niemand erwartet ein perfektes Unternehmen. Wer sagt, wo es hakt, zeigt Mut zur Realität und signalisiert gleichzeitig: Wir arbeiten daran. Zum Beispiel: „Wir wachsen schnell und arbeiten aktuell daran, unsere internen Abläufe zu verbessern.“
Wie Entscheidungen getroffen werden
Ob durch Führungskräfte, im Team oder in Abstimmung mit anderen Abteilungen: Wie Entscheidungen zustande kommen, sagt viel über die Kultur und Eigenverantwortung im Unternehmen aus. Diese Einblicke helfen Kandidatinnen und Kandidaten, ihre Rolle besser einzuschätzen.
Was Bewerber:innen konkret erwartet
Schichtarbeit, hohe Eigenverantwortung, Kundenkontakt, Deadlines: Je klarer diese Punkte kommuniziert werden, desto geringer ist die Gefahr von Fehlbesetzungen.
Was das für Ihre Recruitingpraxis bedeutet
Offenheit zieht nicht alle an, aber die richtigen. Wer ehrlich über Kultur spricht, vermeidet Fehlpassungen, reduziert Fluktuation und stärkt die Passung zwischen Unternehmen und Bewerber:in.