In der kalten und dunklen Winterzeit sehnen sich viele Menschen in unseren Breitengraden nach sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein. Ist der Sommer da, zeigen sich neben den Sonnenseiten aber auch die Schattenseiten der warmen Jahreszeit. So kann die zunehmende Wärme einen negativen Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre haben. Je nach Aufgabenbereich kann die Produktivität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um 30 bis 70 Prozent sinken. Damit die Belegschaft selbst in den Sommermonaten Höchstleistungen erbringen kann, können Arbeitgeber eine Vielzahl an Maßnahmen ergreifen. Doch welche Ansätze sind am wirksamsten und was können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst dazu beitragen, um die Hitze am Arbeitsplatz zu verringern?

1. Hitze am Arbeitsplatz

Temperaturen über 30 Grad sind im süd- und mitteleuropäischen Raum keine Seltenheit. Wetteraufzeichnungen zeigen jedoch, dass die Anzahl der Hitzetage auch bei uns stetig zunimmt. Ein Trend, der auch in Zukunft anhalten wird. Für den menschlichen Körper sind die hohen Temperaturen anstrengend, wodurch die Leistungsfähigkeit rapide abnimmt. Extrem hohe Umgebungstemperaturen können zudem körperliche Beschwerden auslösen. Die häufigsten Reaktionen auf hohe Temperaturen sind:

  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Müdigkeit

Wer auch im Sommer das volle Potenzial seiner Belegschaft ausschöpfen möchte, muss dafür sorgen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in überhitzten Räumen, Betriebsstätten oder in der prallen Sonne arbeiten müssen. Um die Temperaturen nachhaltig zu senken, stehen hierbei unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung.

quote icon

Je nach Aufgabenbereich kann die Produktivität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um 30 bis 70 Prozent sinken.

2. Tipps und Tricks gegen die Sommerhitze

An heißen Tagen benötigen Menschen mehr Flüssigkeit als üblich. Arbeitgeber sollten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher ausreichend Wasser, Soda sowie kalorienarme Getränke zur Verfügung stellen. Dies verbessert die Konzentrationsfähigkeit und beugt Schwindel und Müdigkeit vor. Ein Geheimtipp ist hierbei warmer oder kühler Salbeitee. Dieser hilft dem Körper, übermäßiges Schwitzen zu vermeiden. Auch leichtes Essen in der Kantine kann den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, die hohen Temperaturen besser zu ertragen. Ausreichend Obst, Gemüse sowie Joghurts und Gemüsesuppen entlasten den Körper und steigern das Wohlbefinden.

2.1. Sommer-Dresscode

In einigen Branchen ist es möglich, den Dresscode an die sommerlichen Temperaturen anzupassen. So sind Leinenanzüge oder Kostüme aus Naturmaterialien eine gute Alternative zu klassischer Bürokleidung. Auch offene Schuhe sowie luftige Schnitte können dazu beitragen, während der Arbeit weniger zu schwitzen. Als Orientierungshilfe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter empfiehlt es sich, dass die Führungskräfte sich ebenfalls an den lässigen Look halten.

2.2. Individuelle Lösungen

Um die heißen Sommertage für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so erträglich wie möglich zu machen, lohnt es sich für Unternehmen, individuelle Lösungen anzubieten. So wirken sich großzügige Homeoffice-Regelungen meist positiv auf das Wohlbefinden und die Produktivität aus. Dabei profitieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice nicht nur von der freien Zeiteinteilung, sondern auch von den gelockerten Kleidungsregelungen.

Man and woman talking and having a laugh while walking outside between office buildings.
Man and woman talking and having a laugh while walking outside between office buildings.

3. Hitzetipps für das Büro

In Büros liegt die ideale Raumtemperatur zwischen 19 und 25 Grad. Steigen die Temperaturen auf über 30 Grad, ist ein produktives Arbeiten kaum noch möglich. Zudem haben hohe Temperaturen einen negativen Einfluss auf elektronische Geräte und Anlagen, wodurch auch diese nicht mehr ihre volle Leistung erbringen können. Der beste Schutz gegen die Wärme sind geschlossene Fenster. Nach einem kurzen Stoßlüften am frühen Morgen sowie in den kühleren Abendstunden sollten die Fenster den ganzen Tag über geschlossen bleiben. Bei längeren Hitzeperioden empfiehlt sich zudem der Einsatz von Ventilatoren oder Klimaanlagen. Wichtig bei der Konzeption ist hierbei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht der direkten Zugluft ausgesetzt sind. Ein Arbeiten in Zugluft führt oftmals zu Kopfschmerzen und kann gleichzeitig der Auslöser für sogenannte Sommergrippen sein. Eine weitere nachhaltige Maßnahme ist die Anbringung von smarten Beschattungssystemen, die sich im optimalen Fall zentral und automatisch steuern lassen.

3.1. Flexible Arbeitszeiten

In den heißen Sommermonaten ist es empfehlenswert, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gleitzeitmodelle anzubieten. Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher profitieren dadurch von den kühlen Temperaturen am Morgen. Gleichzeitig befinden sich nicht immer alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur selben Zeit im Büro. Auch dies wirkt sich positiv auf die allgemeine Raumtemperatur aus.

3.2. Elektronische Geräte und Anlagen nur bei Bedarf aktivieren

Elektronische Geräte und Anlagen erhöhen die Umgebungstemperatur. Im Sommer sollten Drucker, Kopierer sowie Faxgeräte nur bei Bedarf aktiviert werden. Bei Betriebsanlagen gilt es wiederum zu prüfen, ob diese durchgehend benötigt werden oder ob es möglich ist, einige Geräte und Anlagen nur für wenige Stunden am Tag zu nutzen.

4. Hitzetipps für Tätigkeiten im Freien

Bei Arbeiten im Freien ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich. Arbeitgeber können ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem mit UV-sicherer Kleidung und Sonnenschutzmittel ausstatten. Auch luftdurchlässige Kopfbedeckungen sowie passende Schutzbrillen machen das Arbeiten im Sommer oftmals erträglicher. Falls möglich, lohnt es sich auch, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ventilatoren und Duschen zur Verfügung zu stellen und den Arbeitsplatz zu beschatten. Bei Tätigkeiten im Außenbereich gilt es zudem, zusätzliche Arbeitspausen einzulegen und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Kühle Handtücher, die auf den Nacken aufgelegt werden, können im Notfall zusätzliche Linderung verschaffen.

5. Hitzetipps für Produktionsstätten

Produktionsstätten variieren in ihrem Aufbau und in ihrer Beschaffenheit. Je nach Art der Produktionsstätte lassen sich daher ganz unterschiedliche Maßnahmen ergreifen. Neben dem Einsatz von Klimaanlagen und Lüftungssystemen können auch spezielle Schutzverglasungen angebracht werden. Zusätzlich lassen sich oftmals durch Vordächer sowie ausgeklügelte Bepflanzungskonzepte nachhaltige Kühleffekte erzielen.

6. Fazit

Die Sommerhitze muss die Arbeit nicht unerträglich machen. So lässt sich die Raumtemperatur mit ein wenig Disziplin beim Lüften auch ganz ohne teure Klimaanlagen spürbar senken. Sollte es dennoch zu heiß werden, können sich Arbeitgeber durch flexible und unkomplizierte Lösungen auszeichnen, die im besten Fall auf die individuellen Bedürfnisse der Belegschaft zugeschnitten sind.