Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit der Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter:nnen. Denn Arbeitnehmer:innen, die zufrieden sind, identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen, sind engagierter, voller Motivation bei der Sache, somit gleichzeitig auch produktiver und weniger abgelenkt. Unfälle und Fehler passieren seltener. Und zufriedene Mitarbeiter:innen verlassen Sie nicht so einfach. Dies ist gerade in Zeiten des anhaltenden Fachkräftemangels ein kaum zu überschätzender Punkt. Aber wie wie finden Sie heraus, ob Ihre Mitarbeiter:innen zufrieden sind und wie sie über Ihr Unternehmen denken? 

So lässt sich Zufriedenheit messen.

Wie wirkt sich die Zufriedenheit der Angestellten aus?

Zufriedene Mitarbeiter:innen zeigen mehr Engagement, Produktivität und Loyalität – unerlässlich gerade im Hinblick auf den aktuellen Fachkräftemangel. Wer denkt schon darüber nach, eine Firma zu verlassen, wenn alles in bester Ordnung ist und man insgesamt glücklich mit der beruflichen Situation ist?

Mitarbeiter:innenzufriedenheit wird übrigens nicht nur durch ein gutes Gehalt und attraktive Benefits erreicht. Auch “weiche” Faktoren spielen eine große Rolle. So sollte das Arbeitsklima angenehm sein, die Aufgaben als sinnstiftend wahrgenommen werden und die Arbeitsweise möglichst selbstbestimmt organisiert werden können. Arbeitnehmer:innen legen außerdem sehr viel Wert auf ein gutes Verhältnis zu ihren Kolleg:innen, die Möglichkeit, sich selbst kreativ einbringen zu können, dass Führungskräfte auf die Gesundheit der Einzelnen achten und auf die Wertschätzung der eigenen Person und Arbeit. Die Arbeitsumgebung selbst sollte freundlich gestaltet sein und, falls möglich, ruhig und stressarm sein. An einem Ort, an dem die meisten Menschen acht bis zehn Stunden ihres täglichen Lebens verbringen, sollten sie sich nicht unwohl fühlen müssen.

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Zufriedene Mitarbeiter:innen zeigen mehr Engagement, Produktivität und Loyalität.

Wie lässt sich Mitarbeiter:innenzufriedenheit messen? 

Es gibt zwei direkte Methoden:

Befragung: In der gängigen Praxis führen Unternehmen und Konzerne regelmäßige Befragungen durch. Wichtig dabei ist, dass die Befragungen anonym erfolgen und keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen. Nur dann sind die Angstellten wirklich offen und ehrlich in ihren Aussagen. Sie erhalten direktes Feedback aus allen Abteilungen und können so Schwachstellen identifizieren und Verbesserungsmöglichkeiten finden.

360-Grad-Feedback: Nicht ganz so anonym, aber dafür ebenfalls sehr effektiv. Hierbei wird regelmäßig die Meinung aller Angestellten und Führungskräfte eingeholt. Jeder gibt ein Feedback und kann Verbesserungsvorschläge machen. So entsteht ein guter Überblick aus unterschiedlichen Blickwinkeln über die Gesamtsituation und jede:r Einzelne kann sich beteiligen.

Direkte Methoden sind sehr transparent und schaffen eine Vertrauensbasis zwischen Angestellten und Führungskräften. Die Mitarbeiter:innen fühlen sich gehört und wertgeschätzt. Je nach Lage und Betriebsklima kann eine solche direkte Vorgangsweise jedoch auch geschönte Aussagen mit sich bringen, da die Betroffenen "besser dastehen" möchten. Das Feedback kann je nach Abstraktionsvermögen der Befragten sehr subjektiv ausfallen und die Tatsachen verzerren. 

 

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Weiterhin gibt es einige indirekte Methoden, bei denen Sie Ihre HR-Statistiken überprüfen:

Kündigungs-/Fluktuationsrate: Schauen Sie sich die Kündigungsrate in Ihrem Unternehmen einmal genauer an und machen Sie eine Bestandsaufnahme. Wie lange sind Ihre Angestellten im Schnitt in der Firma und gibt es eine hohe Fluktuation? Wie viele Mitarbeiter:innen sind länger als zwei Jahre beschäftigt? Natürlich ist nicht jede Kündigung auf Unzufriedenheit zurückzuführen und es kann auch an den persönlichen Lebensumständen der Menschen liegen. Häufen sich allerdings Kündigungen von Mitarbeiter:innen, die schon nach ein paar Monaten oder wenigen Jahren das Unternehmen verlassen, können Sie das einmal hinterfragen. Wie ist es um die Perspektiven, Aufstiegschancen und die allgemeine Wertschätzung im Unternehmen bestellt? Liegen hier mögliche Gründe für ein Verlassen der Firma? 

Fehltage und Krankmeldungen: Natürlich kann jede:r einmal krank werden und kann nichts dafür, wenn er oder sie einige Tage nicht zur Arbeit erscheint. Auch Unfälle oder längere Ausfallzeiten müssen nichts mit dem Arbeitsplatz an sich zu tun haben. Melden sich aber viele Mitarbeiter:innen überdurchschnittlich häufig krank, kann dies ein Indiz für arbeitsplatzbezogene Probleme sein. Dauerhafter Stress, Überarbeitung oder Konflikte können krank machen. Sind die Fehlzeiten bei vielen Ihrer Arbeitnehmer:innen über einen längeren Zeitraum ungewöhnlich hoch (Sonderereignisse wie eine Grippewelle natürlich unbenommen), sollten Sie den Kontakt zu Ihren Angestellten suchen und der Sache auf den Grund gehen. 

Arbeitsunfälle und Fehlerrate: Zufriedene Mitarbeiter:innen sind sorgfältiger in dem, was sie tun, und zudem engagierter. Sie identifizieren sich ein Stück weit mit ihrer Tätigkeit und achten automatisch darauf, einen ordentlichen Job zu machen. Unzufriedene Angestellte sind dafür weniger motiviert und gedanklich oft woanders. Wer sich unwohl fühlt, hat es schwerer, bei der Sache zu bleiben. Fehler passieren häufiger oder es kommt sogar zu Arbeitsunfällen durch mangelnde Konzentration und Sorglosigkeit. Ist die Fehlerrate oder die Unfallquote hoch, gehen Sie dem auf den Grund und hinterfragen die Ursachen. Wie ist es um die Sicherheitsvorkehrungen bestellt? Liegen die Probleme an schlecht durchdachten internen Prozessen und gibt es arbeitstechnische Fehlerquellen oder liegt es womöglich doch an der fehlenden Motivation der Mitarbeiter:innen? Sind diese gestresst, erschöpft und unkonzentriert?

Maßnahmen

Ganz egal, ob Sie sich für direkte oder indirekte Methoden zur Ermittlung der Mitarbeiter:innenzufriedenheit entscheiden – oder vielleicht auch für beides – nutzen Sie die gewonnenen Informationen als Ansatzpunkte, in welchen Bereichen sich eventuell etwas verändern sollte. Je mehr Methoden Sie einsetzen, desto mehr verwertbare Ergebnisse haben Sie zur Verfügung. Setzen Sie passende Verbesserungen zielgerichtet um und beobachten Sie die Resultate weiter. Achten Sie darauf, dass Sie die Befragungen oder andere Methoden nicht nur einmal anwenden, sondern in regelmäßigen Abständen wiederholen. Nur auf diese Weise kann eine gewisse Mitarbeiter:innenzufriedenheit – und damit auch eine hohe Produktivität – daauerhaft sichergestellt werden.